Das Lightning-Netzwerk: Die Zukunft von Bitcoin-Transaktionen

Das Lightning-Netzwerk: Die Zukunft von Bitcoin-Transaktionen

Bitcoin wurde 2009 veröffentlicht. Seitdem wuchs die Community der Menschen, die sich für Bitcoin interessieren, immer stärker an. Jedoch gab es auch seit Anbeginn Kritik an Bitcoin, wie zum Beispiel die fehlende Möglichkeit der Skalierung, die potentiell teuren Gebühren im Hauptnetzwerk und die fehlende Privatsphäre bei Zahlungen. Für diese Probleme wurde schließlich das sogenannte Lightning-Netzwerk erschaffen. Das Lightning-Netzwerk wurde erstmals im Jahr 2015 vorgeschlagen und entwickelt. Es gab jedoch verschiedene Entwicklungsstadien. Die Implementierung und Einführung erfolgten schrittweise über die Jahre hinweg.

 

Was ist das Lightning-Netzwerk?

Das Lightning-Netzwerk ist eine sogenannte "Zweite Schicht" oder "Off-Chain"-Lösung für das Bitcoin-Netzwerk, welches unter anderem aufgrund des Blockchain-Trilemmas geschaffen wurde.

 

Blockchain-Trilemma

Das Blockchain-Trilemma beschreibt die Tatsache, dass eine verteilte Datenbank, wie zum Beispiel Bitcoin, immer nur zwei der drei Eigenschaften Sicherheit, Dezentralität oder Skalierbarkeit maximieren kann. Es gilt als unmöglich, dass eine Blockchain dezentral und sicher sein kann und dennoch äußerst skalierbar ist.

Versucht eine Blockchain, durch die Vergößerung der Blöcke in der Blockchain, zu skalieren, steigen dadurch die Kosten für den Betrieb einer sogenannten Fullnode (eines Computers, der die gesamte Blockchain abspeichert und die Transaktionen validiert). Je größer die Blöcke in einer Blockchain sind, desto größer sind die Anforderungen an Bandbreite, Verarbeitung und Speicherplatz für jede einzelne Fullnode. Die Erhöhung der Transaktionskapazität und die damit verbundene Vergrößerung der Blöcke, hätte den unerwünschten Effekt, dass das System zentralisiert wird, da sich nur noch große Unternehmen und keine Privatpersonen mehr den Betrieb einer FullNode leisten könnten.  

Das Blockchain Trilemma - Crypto Valley Journal


Blockchain und Lightning einfach verständlich

Stellen Sie sich das Bitcoin-Netzwerk als ein Klassenraum vor, gefüllt mit Schülern. Wenn Sie einem Mitschüler nun einen Bitcoin schicken möchten, stehen Sie beide auf, teilen allen anderen Schülern mit, dass Sie diese Transaktion tätigen möchten, worauf alle anderen Schüler diese Transaktion bei sich in das Notizheft eintragen. Dies ist dementsprechend nicht nur aufwendig, sondern kostet auch und ist nicht wirklich anonym. Wenn Sie das Lightning-Netzwerk verwenden möchten, können Sie sich das parallel so vorstellen, wie wenn Sie allen Schülern mitteilen, dass Sie und Ihr Mitschüler nun den Klassenraum verlassen werden. Alle Schüler schreiben auf, mit wie vielen Bitcoin Sie und Ihr Mitschüler den Klassenraum verlassen. Außerhalb des Klassenraums können Sie nun milliardenfach pro Sekunde, ohne jegliche Gebühr Transaktionen zu Ihrem Mitschüler und zurück verschicken, ohne dass jemand das erfährt. Wenn Sie beschließen, dass sie keine weiteren Transaktionen mehr mit ihrem Mitschüler tätigen möchten, kommen Sie beide wieder in den Klassenraum zurück und teilen allen Schülern mit, wie viele Bitcoin sie beide noch besitzen. Dies schreiben nun wieder alle Schüler auf.

 

Wie funktioniert das Lightning-Netzwerk technisch?

Im Kern ermöglicht das Lightning-Netzwerk die Durchführung von Transaktionen außerhalb der Blockchain. Dies geschieht durch die Eröffnung eines sogenannten "Payment Channels" zwischen den beteiligten Parteien. Anstatt jeden einzelnen Bitcoin-Transfer auf die Blockchain zu schreiben, können Benutzer eine Reihe von Transaktionen direkt zwischen sich selbst durchführen und die Transaktionsdaten untereinander austauschen. Erst wenn der Zahlungskanal geschlossen wird, werden die endgültigen Transaktionsdaten in die Blockchain geschrieben.



Vorteile des Lightning-Netzwerks:

1. Schnelligkeit: Transaktionen im Lightning-Netzwerk sind nahezu sofort umgesetzt, im Gegensatz zu den langsameren Transaktionszeiten auf der Bitcoin-Blockchain.

2. Kosteneffizienz: Da Transaktionen außerhalb der Blockchain durchgeführt werden und es keinen Proof of Work in Form des Mining bedarf, fallen deutlich niedrigere Gebühren im Cent-Bereich an.

3. Skalierbarkeit: Das Lightning-Netzwerk ermöglicht es Bitcoin, eine viel größere Anzahl von Transaktionen zu verarbeiten, ohne die Blockchain zu überlasten. Technisch gesehen gibt es bei Lightning keine maximale Menge an Transaktionen, die pro Sekunde durchgeführt werden können.

4. Mikro-Transaktionen: Das Lightning-Netzwerk eröffnet neue Möglichkeiten für Mikrotransaktionen, da Transaktionen theoretisch im Centbereich und im Sekundentakt durchgeführt werden können. Beispiel ist das Streamen für Bitcoin-Podcasts, bei denen pro Sekunde in Satoshis abgerechnet wird.

5. Privatsphäre: Da Transaktionen außerhalb der Blockchain innerhalb privater Zahlungskanäle stattfinden, sind sie privat und werden nicht öffentlich aufgezeichnet.

 

Wie kann man das Lightning-Netzwerk nutzen?

Um das Lightning-Netzwerk zu nutzen, benötigen Sie eine Lightning-fähige Bitcoin-Wallet wie die Wallet of Satoshi oder die Phoenix-Wallet, die sich bei Android oder Apple im Store herunterladen lassen. Diese Wallets unterstützen das Senden und Empfangen von Zahlungen über das Lightning-Netzwerk. Sobald Sie eine solche Wallet haben, können Sie Zahlungen an andere Lightning-Benutzer senden und von ihnen empfangen.

 

Wird es schon viel verwendet?

Die Verbreitung der Nutzung des Lightning-Netzwerk nimmt in den letzten Jahren immer stärker zu. Insbesondere in Ländern, in denen die Menschen stärker unter dem aktuellen Geldsystem zu leiden haben, suchen diese nach alternativen Zahlungsmethoden. Ein Beispiel sind die Menschen aus El Salvador, von denen viele in den USA arbeiten und mit deren Überweisungen in die Heimat sich ein Großteil des Bruttoinlandsprodukts von El Salvador zusammensetzt. Bislang waren diese Menschen auf kostenteure Wege wie Western Union angewiesen, wobei die Transaktionen nicht nur teilweise 20% Gebühren beinhalteten, sondern zudem auch mehrere Tage dauerten. Mit Lightning haben diese Menschen nun fast keine Gebühr bei dem Versenden des erarbeiteten Geldes, sind nicht auf eine Drittpartei wie die Western Union angewiesen und können von zuhause aus innerhalb von einer Sekunde Peer to Peer Geld in die Heimat verschicken.

 

Herausforderungen und Zukunftsaussichten:

Obwohl das Lightning-Netzwerk vielversprechend ist, stehen noch einige Herausforderungen bevor. Dazu gehören die Benutzerfreundlichkeit von Wallets, die Zuverlässigkeit von Zahlungen und die Akzeptanz durch die breite Öffentlichkeit. Dennoch arbeiten Entwickler weltweit kontinuierlich an Verbesserungen, um das Lightning-Netzwerk noch robuster und einsteigerfreundlicher zu gestalten.

 

Fazit:

Das Lightning-Netzwerk ist eine spannende Entwicklung, die das Potenzial hat, Bitcoin zu einem noch nützlicheren und vielseitigeren Zahlungsmittel zu machen. Durch seine Fähigkeit, Transaktionen schnell, kostengünstig und skalierbar zu machen, könnte das Lightning-Netzwerk einen großen Beitrag zur weiteren Verbreitung von Bitcoin als Geld leisten.

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